Die Grotta Gigante befindet sich auf dem Triester Karst, einem steinigen Kalksteinplateau, das sich über die Stadt Trieste erhebt. Das Gestein, aus dem dieses Plateau besteht, formte sich bereits vor 120 bis 40 Millionen Jahren während der Kreidezeit, als sich in einem warmen Meer mächtige Schichten von Kalkgehäusen von Meereslebewesen und Schalentieren ablagerten.
Als Millionen weitere Jahre vergingen kompaktierten sich diese Schichten, und mithilfe großen Drucks und durch Wasserzirkulation eingeleitete chemische Prozesse wurde aus dem Material ein fester Kalkstein.
Vor 20 Millionen Jahren
Vor etwa 20 Millionen Jahren, während der Periode des Miozäns, fingen große tektonische Kräfte an den Meeresgrund zu erheben: Das Karstgestein türmte sich zu Bergketten auf und wurde zu freigelegten, trockenen kontinentalen Flächen!
Anfangs war das neue Gebirge mit einer Schicht terrigenem Gestein (Flysch) bedeckt, das dann, von Wind und Wasser abgetragen, den Kalkstein freilegte. Von dieser Stelle an begann der langsame Prozess der „Verkarstung“ des Gesteins, der bis heute anhält: Fluss und Oberflächenwasser verwittern und lösen das Gestein auf, sodass das eindringende Wasser komplexe unterirdische Höhlennetzwerke entstehen lässt.
Wenn sich das Wasser aus diesen Gängen zurücktritt, um in tieferen Gefilden weiter zu graben, bleiben die ausgehöhlten Gänge leer zurück – eine Grotte ist entstanden!
Vor 10 Millionen Jahren
Die Entstehung der Grotta Gigante beginnt also vor etwa 10 Millionen Jahren in der Periode der Miozäne durch das Eindringen eines Flusslaufes in das Kalkgestein. Man schätzt dass dieser sich etwa 5 bis 6 Millionen Jahre Zeit nahm um die Höhle zu graben, bis sich der Wasserlauf schließlich tiefer verlegte und sich aus der Grotte zurückzog.
Vor 4 Millionen Jahren
Während der nächsten 3 bis 4 Millionen Jahren änderte sich der Anblick der Grotte wohl grundsätzlich. Eine Serie von Deckeneinbrüchen führte dazu, dass mehrere übereinanderliegende Flusskammern ineinander einstürzten, und so die riesige Kaverne schufen.
In dieser Art und Weise erhielt die Grotta Gigante ihre derzeitige strukturelle Stabilität, und die Prozesse der Verkarstung und der Formation von Tropfsteinen sind auch heute noch in Gange!
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